In einer Zeit, in der alles schneller, lauter, effizienter wird, übt langsames Reisen auf Paros eine besondere Magie aus. Diese Kykladeninsel, oft im Schatten ihrer berühmteren Schwestern Santorin und Mykonos, lädt zu etwas ganz anderem ein: dem bewussten Erleben.
Paros ist kein Ort zum Abarbeiten von Sehenswürdigkeiten. Wer hier ankommt, wird nicht von Fotospots und Reisegruppen empfangen, sondern von einer leisen, warmen Stille. Genau diese Stille war es, die mich sofort berührte, als ich im Oktober das erste Mal in diesem kleinen Paradies der Ruhe aus dem Flugzeug stieg.
Ich war auf der Suche nach einer Pause vom Getriebenen. Und ich fand weit mehr als das.
Ankommen, nicht abarbeiten – ein Ort zum Bleiben
Unsere Unterkunft lag ein paar Minuten außerhalb von Naoussa – ein kleiner, stilvoller Rückzugsort mit dem Namen Blue Mare Villas. Der Fahrer, der uns vom Flughafen abholte, sprach nur wenige Worte Englisch, aber dafür mit einem Lächeln, das alles sagte.
Als wir das Tor passierten und die Villa betraten, fiel mit einem Mal die ganze Anspannung der Anreise von mir ab. In der Ferne glitzerte das Meer, das Licht war weich, und irgendwo spielte eine sanfte griechische Melodie.
Jeder Morgen begann mit einem Frühstück, das mit Sorgfalt und Liebe zubereitet war: frisch gepresster Orangensaft, Joghurt mit Honig und Nüssen, noch warmer Kuchen aus der Küche. Dazu das unaufdringliche Plätschern des Pools und der Blick auf die Ägäis.
Langsames Reisen auf Paros beginnt genau hier – im Stillwerden der Sinne.
Ein Auto, zwei Karten, keine Uhr
Wer Paros wirklich verstehen will, braucht keinen durchgetakteten Zeitplan. Man braucht ein Auto, eine gute Portion Neugier und die Bereitschaft, sich treiben zu lassen.
So entdeckten wir kleine Straßen, die sich durch silbergrüne Olivenhaine zogen, hielten an namenlosen Buchten mit türkisfarbenem Wasser, ließen uns von Ziegenherden ausbremsen und fanden schließlich Orte, die nicht auf Google Maps markiert sind.
Einer dieser Orte war Marpissa. Ein verschlafenes Dorf mit steinernen Häusern, blauen Türen und einem winzigen Platz, auf dem drei Männer im Schatten Tavli spielten. Wir bestellten einen Frappé und beobachteten die Szene – niemand sprach, alles war einfach da.
Das war das Wesen des langsamen Reisens auf Paros: Weniger tun, mehr sein.
Kulinarik: Der Geschmack von Zeit
Auf Paros zu essen, bedeutet nicht einfach, satt zu werden. Es bedeutet, sich Zeit zu nehmen.
Wir aßen in einfachen Tavernen am Meer und in den verwinkelten Gassen von Naoussa – gegrillter Oktopus, Auberginenauflauf, gebackener Feta mit Sesam und Honig. Aber auch in modernen Küchen mit kreativem Twist – etwa Orzo mit Zitronenöl und frischem Fenchel.
Und egal, ob rustikal oder raffiniert: Immer waren es Zutaten aus der Region, Rezepte von den Großmüttern, serviert mit echtem Interesse am Gast.
Diese Mahlzeiten zogen sich oft über Stunden – und das war gut so.
Elegantes Boutique-Shopping in Parikia: Stilvoll entschleunigen
Langsames Reisen auf Paros zeigt sich nicht nur in der Natur oder in den stillen Momenten, sondern auch beim Schlendern durch Parikia. Die Hauptstadt der Insel, oft unterschätzt, bietet eine überraschend feine Auswahl an Boutiquen, Galerien und Kunsthandwerksläden, die zu echten Entdeckungsreisen einladen.
In den engen Gassen, wo sich Schatten und Sonnenlicht abwechseln, fanden wir handgemachte Schmuckstücke, Seidenkleider in Naturtönen und Keramik mit der rauen Schönheit der Ägäis. Jede Türöffnung schien eine kleine Geschichte zu erzählen – von lokalen Künstlern, leidenschaftlichen Designerinnen oder traditionsbewussten Familienbetrieben
Parikia verbindet traditionellen Charme mit modernem Ausdruck – perfekt für alle, die sich Zeit nehmen, Stil nicht im Übermaß, sondern in der Nuance suchen.
Ein Dorf wie ein Gedicht: Lefkes im Inselinneren
Es war Nachmittag, als wir in Lefkes ankamen. Das Licht hatte diesen goldenen Schimmer, den nur Kykladeninseln im Herbst besitzen.
Lefkes liegt auf einem Hügel, umgeben von Pinien und Terrassen. Die engen Gassen sind mit Naturstein gepflastert, und über allem liegt ein Hauch von Lavendelduft.
Wir ließen uns durch das Dorf treiben. Entdeckten kleine Galerien, handgemachte Keramik und unterhielten uns mit mit den Künstlern hinter den einzigartigen Fertigungen.
Am Rand des Dorfes, nahe der alten Kirche, setzten wir uns auf eine Mauer. Vor uns lagen Felder, Zypressen, das weite Meer. Und hinter uns das Gefühl: Genau hier ist es gut.
Insel-Hopping mit Tiefgang: Ein Tag auf Naxos
Langsames Reisen auf Paros bedeutet nicht, dass man die Insel nie verlässt – im Gegenteil. Wer bewusst reist, öffnet sich auch für Abstecher, wenn sie sich sinnvoll anfühlen. So entschieden wir uns, einen Tag auf der nahegelegenen Insel Naxos zu verbringen – nicht geplant, aber inspiriert von einer spontanen Fährverbindung.
Ursprünglich wollten wir Mykonos besuchen. Doch die letzten Fähren der Saison waren bereits reduziert, und so lenkte uns das Schicksal nach Naxos – und wir wurden reich belohnt.
Naxos empfing uns mit antiker Würde. Wir schlenderten durch das alte Venezianerviertel, besuchten das Portara-Tor – das Überbleibsel eines nie vollendeten Tempels – und ließen uns durch den Duft von Zitrusbäumen leiten.
Im Kontrast zu Paros wirkte Naxos größer, erdiger, historischer. Und doch ergänzten sich die beiden Inseln wunderbar. Während Paros zur inneren Ruhe einlädt, erzählt Naxos von Mythen und Mauern – und beide zusammen bieten eine ganzheitliche Kykladen-Erfahrung, die tief berührt.
Die zeitlose Anziehungskraft von Paros
Paros ist mehr als nur ein Reiseziel; es ist ein Erlebnis, das sich wie ein geschätztes Buch entfaltet. Von seinen ruhigen Stränden bis zu seiner lebhaften Kultur bietet Paros eine elegante Alternative zu den überlaufeneren Wegen von Santorini und Mykonos. Die Anziehungskraft der Insel liegt in ihrer Fähigkeit, zurückhaltenden Luxus mit tief empfundener Authentizität zu vereinen. Für diejenigen, die dem Alltäglichen entfliehen möchten, verspricht Paros eine Reise von unvergleichlicher Schönheit und zeitloser Anziehungskraft, die dazu einlädt, immer wieder zurückzukehren.
Beste Reisezeit und ideale Aufenthaltsdauer
Die beste Zeit für einen Besuch auf Paros ist entscheidend, wenn man das echte Inselflair erleben möchte:
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Spätfrühling (Mai–Juni): Angenehmes Klima, blühende Natur und ruhige Atmosphäre.
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Früher Herbst (September–Oktober): Warme Tage, entspannte Abende – ideal für langsames Reisen auf Paros.
Auch die Reisedauer beeinflusst das Erlebnis:
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4 Tage: Für einen ersten Eindruck – Naoussa, Parikia, ein Strandtag und ein Dorfbesuch.
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5–6 Tage: Mehr Zeit für Wanderungen, Ausflüge und kulinarische Erlebnisse.
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7+ Tage: Perfekt, um vollständig abzuschalten und sich ganz dem Rhythmus der Insel hinzugeben
Highlights und Geheimtipps
- Hafen von Naoussa – Ein Bilderbuch-Ort mit echtem Flair, fangfrischem Fisch und Sonnenuntergängen, die die Welt für einen Moment anhalten.
- Parikia-Boutiquen – Handwerk, Design und liebevoll Kuratiertes, das nicht „mitgenommen“, sondern erlebt wird.
- Panagia Ekatontapiliani – Die „Kirche der hundert Türen“: ein Ort der Stille und Legenden, der über Jahrhunderte hinweg verbindet.
- Lefkes – Eine Poesie aus Weiß und Blau, verwunschen, zeitlos, und voller kleiner Geschichten in jedem Stein.
- Santa Maria Beach – Weit, sanft, goldener Sand, türkisfarbenes Wasser. Ideal, um dem Lärm der Welt zu entkommen.
- Kolymbithres Beach – Felsformationen wie von einem anderen Planeten. Ideal für stilles Staunen – und schöne Bilder.
- Wanderung zum Leuchtturm von Korakas – Belohnt mit Ausblicken, die gleichzeitig erheben und erden.
- Kloster Agios Ioannis Detis – Fresken, Stille und eine Zeitlosigkeit, die lange nachwirkt.
- Paros Park – Natur trifft Kultur: mit Wanderwegen, Buchten und einem Open-Air-Theater mit Aussicht auf das Meer.
- Marpissa – Das echte, gelebte Dorfleben. Hier grüßen einen nicht nur die Menschen, sondern auch das Gefühl, willkommen zu sein.
Warum langsames Reisen auf Paros so viel gibt
Diese Reise war kein Urlaub im klassischen Sinne. Es war mehr eine Rückkehr – zu mir selbst, zu dem, was wirklich zählt.
Langsames Reisen auf Paros bedeutet, das Handy öfter in der Tasche zu lassen. Gespräche mit Fremden zu führen. Stille nicht als Leere zu empfinden, sondern als Geschenk.
Ich habe gelernt, dass Entschleunigung nicht bedeutet, weniger zu erleben. Im Gegenteil: Man nimmt mehr wahr. Die kleinen Dinge. Die echten Begegnungen.
Schaut euch hier die offizielle Webseite von Blue Mare Villas an!